Die Arbeiterwohlfahrt zeigt sich angesichts der eskalierten „Corona-Proteste“ am Wochenende entsetzt.
Wilhelm Schmidt, Präsident der Arbeiterwohlfahrt, erklärt: „Es ist unerträglich, dass Rechte mit Reichsflaggen die Treppen zum Reichstag stürmen können. Der Sitz des Parlamentes ist das wichtigste Symbol unserer freiheitlichen, vielfältigen Gesellschaft. Dieser Angriff war eine unverhohlene Drohung gegen unsere Demokratie. Das ist nicht hinnehmbar. Auch das nationalsozialistische Regime gewann seine Macht nicht über Nacht, sondern vergiftete lange vorher das gesellschaftliche Miteinander. Für uns ist es deshalb eine Frage der demokratischen Verantwortung, jetzt nicht tatenlos zu bleiben – auch aus der eigenen Geschichte heraus begründet: Die Arbeiterwohlfahrt wurde von den Nationalsozialisten zerschlagen, ihre Mitglieder und Engagierten wie Millionen anderer verfolgt und ermordet. Wir erleben heute erneut Anfänge, derer wir uns entschieden erwehren müssen!“
Wolfgang Stadler, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt, ergänzt: „Wir sind entsetzt über die Bilder von den „Corona-Protesten“. Die Gleichgültigkeit der Mitläufer macht uns fassungslos. Es kann und darf niemals wieder Normalität sein, mit Nazis zu demonstrieren. Und doch ist diese rote Linie am Wochenende überschritten worden. All jene, die nichts dabei fanden, Seite an Seite mit Nazis und rechten Verschwörungstheoretikern zu laufen, haben deren menschenverachtender Propaganda Legitimität verliehen und diesen Angriff mit ermöglicht.“ Die AWO bittet ihre Mitglieder, an den Veranstaltungen rund um den morgigen Antikriegstag teilzunehmen, um ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Gewalt zu setzen.