Fachorganisationen fordern gesetzlichen Anspruch auf Dolmetscher*innen-Leistungen für Migrant*innen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung ist es aufgrund von Sprachlernbarrieren zusammen mit ihrer Beeinträchtigung oft kaum möglich, Deutsch auf einem Niveau zu erlernen, wie es für die Komplexität medizinischer Behandlungssituationen erforderlich ist. Ohne Sprachmittlung bleibt ihnen so der volle Zugang zu ihrem grundlegenden Recht auf Gesundheit versperrt. Das Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung fordert nun den gesetzlichen Anspruch auf Dolmetscher*innen-Leistungen für Migrant*innen mit Behinderung.

Im Jahr 2018 entstand das bundesweite Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung, um für die Situation zugewanderter Menschen mit einer Behinderung zu sensibilisieren. Seither engagieren sich dort Organisationen, u. a. der AWO Landesverband Berlin e. V., die schwerpunkthaft an der Schnittstelle Migration und Behinderung tätig sind. In der Stellungnahme vom 19. August 2020 fordert das Netzwerk neben einem gesetzlichen Anspruch verkürzte Bearbeitungszeiten und einen barrierefreien Zugang zu Dolmetscher*innen-Leistungen und ihrer Finanzierung.

Zudem weist das Netzwerk auf unzureichende Finanzierung qualitativer Dolmetscher*innen-Leistungen für Menschen mit Behinderung im medizinischen Kontext hin.

Der AWO Landesverband Berlin e. V. ist Mitunterzeichner der Stellungnahme.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier. Interessierte Organisationen sind herzlich zur Mitzeichnung eingeladen!

(Autorinnen: Marianne Freistein/Berthe Jentzsch, AWO Landesverband Berlin e.V.)