LIGA-Verbände und DaKS fordern ein klares Konzept statt serieller Notlösungen
Die Liga-Verbände und der DaKS befürworten, dass die Berliner Kindertageseinrichtungen geöffnet bleiben. Die frühkindliche Bildung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben auch in der aktuellen Pandemie eine sehr hohe Priorität. Eltern brauchen Verlässlichkeit, um ihren (beruflichen) Alltag in den kommenden Monaten gut gestalten zu können. Ebenso wichtig ist der Gesundheitsschutz in Kindertagesstätten, im Sinne der Mitarbeitenden und der Familien.
Infektionen finden auch in der Kita statt. Daher sind Einschränkungen der Kontakte in den Kitas unumgänglich. Dennoch können wir nicht schon wieder Kinder über einen längeren Zeitraum aus der Betreuung ausschließen.
„Wir wissen, dass ein solches Modell ein Kompromiss ist. Ein eingeschränktes, dafür aber mittelfristig planbares Betreuungsangebot für alle Kinder ist jedoch besser ist als gar keines“, erklärt Dorothee Thielen, Vorsitzende des LIGA/DaKS-Fachausschusses Kindertagesbetreuung.
Die Liga-Verbände und der DaKS schlagen deshalb ein Modell vor, dass alle Kinder erreichen kann, nur nicht vollumfänglich und an jedem Tag.
- Alle Kinder, deren Eltern dies wünschen, werden in stabilen Kleingruppen betreut. So können die Einrichtungen analog zum Wechselunterricht in den Schulen verfahren. Kontakte werden mi-nimiert und können im Fall einer Infektion leicht nachvollzogen werden.
- Alle Kinder werden nicht im vollen Stundenumfang betreut, aber erhalten ein zuverlässiges Angebot. In der Regel sollen nicht mehr als 50 % der Kinder gleichzeitig anwesend sein. Das Angebot kann tageweise oder wochenweise zusammengefasst werden, um sinnvolle Betreuungsarrangements zu ermöglichen und zu organisieren.
- Den Eltern, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind und einen Mehrbedarf an Betreuung haben, können mehr Stunden bis zu einer Ganztagsbetreuung angeboten werden.
Wir fordern das Land Berlin auf, ein solches Modell für die Zeit der Pandemie gemeinsam mit den Verbänden und Elternvertretungen auszugestalten. Unklare und wechselnde Notlösungen, die Eltern unnötig in Konflikte bringen können und die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kita und Eltern stark belasten, müssen vermieden werden.
Darüber hinaus halten wir es für sehr wichtig, dass es bei COVID-Fällen im Kita-Bereich weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gibt. Eine umfassende Nachverfolgung von Kontakten und regelmäßige Testmöglichkeiten sind notwendig, um mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden zu erhalten. Wir fordern das Land Berlin darüber hinaus auf, dass Kita-Beschäftigte die Möglichkeit erhalten, sich schnellstmöglich freiwillig impfen zu lassen.