Ob Erzieher*in, Sozialarbeiter*in oder Pfleger*in – die Beschäftigten der Berliner AWO kümmern sich Tag für Tag um das Wohl der Menschen in dieser Stadt. Diese wichtige Arbeit muss wertgeschätzt und gerecht entlohnt werden! Deshalb kämpfen wir als Berliner AWO für das Ziel „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, das heißt dafür, unseren Beschäftigten 100% TV-L zahlen zu können. Eine Ungleichbehandlung der freien Träger gegenüber dem öffentlichen Dienst ist für uns nicht akzeptabel.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Berliner Arbeiterwohlfahrt 2019 gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di auf politisch Verantwortliche zugegangen. Manche von Ihnen – und dafür möchten wir Ihnen herzlich danken – haben uns dabei unterstützt. Dieser Druck ist wichtig, denn wir können nur Geld an unsere Beschäftigten weiterleiten, das wir durch öffentliche Fördergeber zur Umsetzung kommunaler Aufgaben erhalten.
Seither haben wir, trotz Pandemie, versucht, entsprechende Entgelte zu verhandeln. Grundsätzliche Verbesserungen, vor allem bei der Finanzierung im Kita-Bereich, stehen jedoch aus. Hier müssen die freien Träger nach wie vor einen Eigenbeitrag von 5 % der Gesamtkosten leisten. Das macht es uns leider nicht möglich, das TV-L-Niveau für unsere Beschäftigten zu erreichen. Zwar gab es im Rahmen des letzten Wahlkampfes einige positive Rückmeldungen der Politiker*innen zu unseren Forderungen, wesentliche Verbesserungen blieben bislang jedoch aus.
Was ist unser Angebot an die Beschäftigten?
Seit 2017 haben wir zwischen 12 bis 20% Lohnangleichungen vorgenommen. Der Anschluss an das öffentliche Tarifniveau ist uns weiterhin ein großes Anliegen. Daher haben wir in 2021 verschiedene Angebote unterbreitetet, die im Ergebnis bis zu 98 % des derzeitigen TV-L-Tabellen-Niveaus erreichen. Allerdings wurde auch unser letztes Angebot am 13.10.2021 von der Gewerkschaft ver.di als unzureichend zurückgewiesen.
Was bedeutet das für Sie und unsere Beschäftigten?
Auch wenn wir dies sehr bedauern, wird es möglicherweise nun zu weiteren Streikmaßnahmen kommen. In diesem Falle werden wir Sie über Einschränkungen unserer Angebote und mögliche Notdienste informieren. Als AWO respektieren wir das Recht auf Streik. Seien Sie aber versichert, dass wir nicht taktieren und mit unserem aktuellen Angebot unsere zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen.
Wie geht es weiter?
Um den anhaltenden Tarifstreit nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden auszutragen, haben wir uns entscheiden, unser aktuelles Angebote, in Vorgriff auf eine mögliche Einigung, noch in 2021 umzusetzen. Unsere Beschäftigten erhalten rückwirkend zum 01.01.2021 1,29% mindestens aber 47,50 € und rückwirkend zum 01.07.2021 weitere 1,06% mehr Lohn. Zudem profitieren langjährig Beschäftigte zusätzlich von der Einführung einer neuen Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15, was ihre langjährige Betriebszugehörigkeit und Berufserfahrung würdigt. 2022 wollen wir weitere Verbesserungen, vor allem für die Beschäftigten im Kita- und Hortbereich sowie im Bereich der Hilfen zur Erziehung, vornehmen.
Wir hoffen sehr, dass die Gewerkschaft zeitnah an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Nur so können wir einen baldigen Abschluss der Verhandlungen – auch im Sinne unserer Beschäftigten – erreichen.