„Erziehungshilfen sind am Limit“ – AWO warnt vor schwerwiegenden Folgen des Fachkräftemangels

Die Situation in der Erziehungshilfe ist prekär. Immer häufiger kann die Kinder- und Jugendhilfe Bedarfe von Familien nicht erfüllen. Die Zahlen der Inobhutnahmen und der stationären sowie ambulanten Erziehungshilfen sind zuletzt angestiegen, dennoch fehlen zunehmend die dafür notwendigen Fachkräfte, um Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht unterzubringen oder zu versorgen, beklagt der AWO Bundesverband. 

„Sowohl im Bereich der Jugendämter als auch bei den freien Trägern führen erhebliche personelle Engpässe dazu, dass Kinder, Jugendliche und deren Familien nicht oder nicht zur rechten Zeit bedarfsgerecht versorgt werden. Schon jetzt sind viele Erziehungshilfen am Limit“, erläutert Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt. „Vielerorts werden Einrichtungen geschlossen oder können trotz vieler Anfragen erst gar nicht ihre Arbeit aufnehmen. Wenn Fachkräfte fehlen, geht das auf Kosten der Kinder – das darf nicht sein! Die Spätfolgen können nicht nur für die betroffenen Menschen, sondern auch für unsere Gesellschaft dramatisch sein!“ Sonnenholzner weiter: „Unsere Fachkräfte in den Erziehungshilfen leisten unter den derzeitigen Bedingungen unglaublich viel, um den Kinderschutz zu gewährleisten. Daher sind der Bund, die Länder und die Kommunen gefordert, die Kinder- und Jugendhilfe endlich adäquat auszustatten. Nicht zuletzt geht es auch darum, zu zeigen, dass wir die UN-Kinderrechtskonvention und die Behindertenrechtskonvention wirklich ernst nehmen. Entsprechende Arbeitskräfte in den Hilfen zur Erziehung zu sichern und zu gewinnen, das müssen wir in den Fokus nehmen.“  

Hintergrund  „Hilfen zur Erziehung“ bezeichnet den Fachbegriff im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) für den Rechtsanspruch, den Eltern bzw. Personensorgeberechtigte haben, wenn sie Hilfe und Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder benötigen. Der AWO Bundesverband hat bereits vermehrt auf Defizite in der Ausstattung der Erziehungshilfen hingewiesen. Im Mai 2023 erschien das Positionspapier des AWO Bundesverbandes zum Fachkräftemangel in den Erziehungshilfen. Zum Positionspapier: https://awo.org/erziehungshilfen-sind-am-limit

„Fachkräfte für unseren Bereich Hilfen zur Erziehung zu gewinnen, stellt uns seit geraumer Zeit vor immens große Herausforderungen. Händeringend suchen wir beispielsweise derzeit für unsere HzE-Teams im Bereich des Kinder- und Jugendwohnens Verstärkung. Die Bewerber*innenlage ist allerdings sehr überschaubar.“, weiß unsere HzE-Bereichsleiterin Sylvia Föhr zu berichten und ruft auch hier noch einmal dazu auf, unsere Stellenausschreibung gerne breit zu streuen. Wir bauen einfach darauf, dass vielleicht insbesondere unter unseren Kolleg*innen jemand wiederum jemanden kennt, der*die gut in unsere Teams passen würde.“

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